Träume

 
 
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TRÄUME

Die Kunst, Träume zu deuten, spielt bereits in den ersten überlieferten Schriften aller Weltreligionen eine große Rolle. In früherer Zeit war die Interpretation von Traumbildern nur Schamanen, Propheten, Priestern und Priesterinnen vorbehalten. Differenzierte Informationen über Träume und deren Bedeutung wurden erstmals vor über hundert Jahren mit Sigmunds Freuds bedeutsamem Buch "Traumdeutung" einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. In der Deutung von Träumen sah er den Königsweg zum Unbewussten. Er hatte erkannt, dass sich in Träumen unbewusste Wünsche und Konflikte spiegeln. 

Carl Gustav Jung, ein Schüler von Freud, erweiterte die Arbeit mit Träumen. Er war der Ansicht, dass das Unbewusste nicht nur das persönliche, sondern auch das kollektive Gedächtnis umfasst. Einen Sinn des Träumens sieht er darin, die Kommunikation zwischen Bewusstem und Unbewusstem anzuregen. Auch Physiologen und Gehirnforscher wie Gerald Hüther, der sich in den letzten Jahrzehnten mit Träumen befasst hat, schreiben ihnen große Bedeutung zu. Hüther erklärt in seinem Buch „Die Macht der inneren Bilder“, dass diese Bilder unser Denken, Fühlen und Handeln prägen. 

Meine therapeutische Arbeit mit Träumen basiert auf den drei Thesen: 

1. In Träumen stellen sich viele Personen, Zeiten, Ereignisse und Gefühle gleichzeitig dar.
2. Träume entspringen dem kollektiven, dem individuellen und dem familiären Unbewussten. Unsere Familiengeschichte ist in einer inneren Datenbank, einer Bibliothek, einem Bilderarchiv, in uns gespeichert. Aktuelle Erlebnisse können innerlich mit früheren verbunden sein.
3. Wenn die Patienten lernen, ihre Traumbilder bestimmten Personen und Generationen zuzuordnen, ist das sehr befreiend."
 – Schmidt, Christa: „Meine Familiengeschichte in Träumen – Spurensuche über Generationen“. Vandenhoeck und Ruprecht 2008